Remediate – Revolution der Audiovisionen: Eigenschaften und Produktionsweisen von „Quality-TV-Serien“
Vor 12 Jahren begann mit der Gefängnisserie „OZ“ des US-Kabelsenders HBO ein neues Zeitalter der Audiovisionen. Bisherige Begrenzungen von Kino- und TV-Formaten wurden überwunden zugunsten innovativer serieller Formate wie „The Sopranos“, „West Wing“, „Deadwood“, „The Wire“, „In Treatment“ oder „Mad Men“, die mehrere neuartige, zuvor nur vereinzelt erprobte Eigenschaften aufweisen:
- eine durchgängige Erzählung, die Dramaturgien einer Folge mit der einer Staffel und der einer Serie parallelisiert und zu einer vielschichtigen Gesamtnarration verknüpft
- eine komplexe Protagonistenstruktur, die zahlreiche Hauptrollen aufweist
- sehr substanzielle, popkulturell, literarisch, filmhistorisch und politisch informierte
- Herangehensweisen an die jeweiligen Themen, die sich sämtlicher Kino- und Fernsehgenres bedienen und diese häufig auf interessanteste Weise neu auffassen
- der Wegfall von formalen und inhaltlichen Beschränkungen, die mit der traditionellen Rücksichtnahme von TV-Networks auf die Werbeträger zusammenhingen. Damit geht eine starke Radikalisierung der Formsprachen und der Dialoge einher.