Conversations on Sustainability in Art, Design and Media
Wir scheinen am Abgrund zu stehen: Wir spüren Verzweiflung, Angst, sind unfähig, uns zu bewegen. Es gibt keinen Weg zurück, keinen Ausweg mehr. Diese Gefühle sind nachvollziehbar, wenn man auf die ökologischen Katastrophen, Kriege, Ressourcenknappheit und prekären Arbeitsverhältnisse der heutigen Zeit blickt.
Aber es ist nicht nur dieser Zustand und das damit verbundene Gefühl, das wir mit der Ringvorlesung „On the Edge“ ansprechen möchten. Es geht auch um Machtkonstellationen, um die Architektur der Systeme, in die jede*r von uns täglich involviert ist, beruflich und persönlich, öffentlich und privat, als Künstler*in, Forscher*in, Lehrer*in, Eltern oder Kinder.
Was bedeutet es, am Rande des Systems zu stehen? Wie viel Macht hat man, um die im Zentrum getroffenen Entscheidungen zu beeinflussen? Wie können sich die Ränder emanzipieren und solidarisieren? Diese Fragen sind nicht neu, aber sie gewinnen an Bedeutung angesichts des „Edge Computing“, das in der IT-Branche und darüber immer wichtiger wird und sich vom technischen zum ideologischen Paradigma wandelt. Die Last und die Verantwortung werden an die Ränder der Netze verlagert, aber die Autonomie wird ihnen genommen. Wir haben Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen eingeladen, um diese Prozesse zu beleuchten.