Arno Fischer (1927–2011) wurde einmal als der „bekannteste unbekannte Fotograf der DDR“ beschrieben, womit er zuweilen kokettierte. Tatsächlich war Arno Fischer nicht nur wichtiger Wegbereiter der Fotografie in der DDR, er war einer der großen Fotografen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Sein Buch „Situation Berlin“, in dem er den Alltag der geteilten Stadt um 1950 wie beiläufig dokumentierte, war 1961 bereits vor der Veröffentlichung perdu: Nach dem Beginn des Mauerbaus gab es laut DDR-Kulturbürokratie keine „Situation“ mehr und das Projekt wurde eingestampft. 2001 erschein es dann doch noch. Arno Fischer war ein Chronist seiner Zeit und ein Vorbild für den Nachwuchs. Er schärfte als Lehrer und Professor in Berlin, Leipzig und Dortmund den Blick mehrerer Generationen Studierender.
Im Bestand des ifa befinden sich 127 Werke Fischers. Sie stammen aus der Tourneeausstellung „Arno Fischer. Fotografie“, die seit 2009 an mittlerweile 28 Orten weltweit gezeigt worden ist. Am Mittwoch, den 18.01.2023 ab 19 Uhr sprechen Studierende der Merz Akademie und Fotografie-Professorin Anja Weber, ehemalige Studentin von Arno Fischer, mit dem Künstler Maximilian Bauer, der einige der Werke der Ausstellung aus dem Depot geholt hat. Interessierte sind herzlich eingeladen, an diesem Gespräch im Rahmen eines Runden Tisches mit Abendessen und Getränken teilzunehmen.
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt.