Der Vortrag von Mai Wegener lieferte eine Interpretation von Paul Valérys Denken unter Bezugnahmen auf den psychoanalytischen Ansatz von Jacques Lacan. Wegener rückte vor allem die Frage nach dem Unterschied zwischen Erkennen und Konstruieren sowie die unscharfe Grenze zwischen Philosophie und Kunst in das Zentrum ihrer Betrachtung. Des Weiteren unterrichtete der Vortrag über die psychoanalytische Auffassung der Wissbegierde und die Bedeutung des Genießens für das Erkennen.
Mai Wegener arbeitet als Psychoanalytikerin in Berlin und hat 1998 mit anderen gemeinsam den Psychoanalytischen Salon Berlin eröffnet. Sie ist außerdem tätig als Kulturwissenschaftlerin und Wissenschaftshistorikerin, war u.a. Mitarbeiterin am MPI für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (2009/10), Gastprofessorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln, khm (2008) und Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin (2001-2005). 2001 hat sie mit einer Arbeit über Neuronen und Neurosen (München: Fink 2004) in Kulturwissenschaft bei Friedrich A. Kittler promoviert.