New Media Professor Mario Doulis spricht am 26. Juni 2019 im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestival „Smart und Clever“ über den Einsatz von Virtual Reality (VR) im Bereich digital(isiert)er Archive, Kollektionen und Ausstellungen. Er thematisiert die kreativen Prozesse die in und durch VR möglich werden und ermuntert dazu, das künstlerische Potential stärker zu nutzen.
Der Vortragstitel nimmt Bezug auf die Wunderkammern des 16. bis 18. Jahrhunderts, in denen Sammler begannen, Dinge wie Kunstobjekte, geologische und archäologische Gegenstände oder religiöse Reliquien zu sammeln und auszustellen. Mit dem Ziel, (neben der Zurschaustellung des sozialen Rangs der Besitzer) rare und exotische Dinge von überall auf der Welt an einem Ort zu zeigen. Reale und gefälschte Objekte wurden gleichberechtigt ausgestellt.
Diese Praxis weist Parallelen zur Nutzung von sozialen Medien und Diensten wie Instagram oder Pinterest auf, wo wir als User zu Sammlern und Kuratoren werden, die ihre Fundstücke in sozialen Netzwerken und virtuellen Ausstellungsräumen zur Schau stellen. Arbeiten wie „Passage Park“ des Schweizer Künstlerpaares Studer/Van den Berg können als moderne Wunderkammern betrachtet werden, die neue narrative Möglichkeiten aufzeigen.