Aufruhr im Archiv – Choix d’un passé – Überlegungen zur kolonialen Bibliothek

Brigitta Kuster

Veranstaltungsreihe

Widersprüche visueller Welterzeugung

Studienrichtung

Fachbereich Theorie

Ort & Zeit

Di, 30. Jan 2018, 19:30 Uhr

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Am Beispiel des filmischen Forschungsprojektes „choix d’un passé“ werden in dem Vortrag künstlerisch-forschende Strategien im Umgang mit Archiven reflektiert und entsprechend die Möglichkeiten und Grenzen der Dekolonisierung im und mit dem Archiv ausgelotet. Eine der zentralen Problemstellungen ergibt sich dabei aus der Annahme, dass die archivalische Wissensordnung, die üblicherweise hinzugezogen wird, um Auskunft über die Kolonialgeschichte zu geben, mit V.Y. Mudimbe als eine Episteme zu verstehen ist, die „Afrika“ als Alterität und afrikanische Subjekte als Wissensobjekte erzeugt.

Brigitta Kuster ist Professorin für Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität, Berlin. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf bild- und filmwissenschaftlichen Themen, Postkolonialismus sowie Migrations- und Grenzregimeforschung. Ihre Arbeit nimmt die Form von Forschungsprojekten, Ausstellungen und Filmessays an. Kuster bildet gemeinsam mit Regina Sarreiter und Dierk Schmidt das Künstlerkollektiv Artefakte. Mit Moïse Merlin Mabouna arbeitet sie am filmischen Langzeit-Forschungsprojekt Choix d’un passé, in dem es um das Nachwirken des Kolonialismus in Kamerun geht. Dieses Projekt ist auch Gegenstand ihrer neuesten Buchveröffentlichung „Choix d’un passé – transnationale Vergegenwärtigungen kolonialer Hinterlassenschaften“ (2016).