Heidemarie von Wedels Arbeit ist eine persönliche Reflexion über Bilder und ihre Beziehungen. Sie kombiniert Fotografien zu Folgen, die offen lassen, was geschah. Bilder aus unterschiedlichen Zeiten, Orten und Kontexten entnommen, sind in einen fiktiven Zusammenhang gesetzt. Über 200 Fotografien werden als Einzelbilder oder in der Form filmischer Sequenzen gezeigt. Die Ordnung folgt keiner Chronologie, übergeht ursprüngliche Zusammenhänge, wird herausgenommen aus der Absicht, Ereignisse zu rekonstruieren. Wir sehen Fotografien, die wie historisches Material wirken, Orte, Szenen, Personen, die uns bekannt vorkommen, sich jedoch einer eindeutigen Zuordnung entziehen.
Die Autorin beschäftigt sich mit Formen des visuellen Erzählens, der Frage von Verbindungen visueller Metaphern als Gratwanderung zwischen Bildrealität und Vorstellungsbildern. Alltägliche Beobachtungen scheinen ihrer Wirklichkeit beraubt zu sein, um sich in einer Verschiebung von Nachbarschaften erst zu erschließen. „maria“ steht für eine Frau, die in vielfältigen Formen oder Andeutungen sichtbar wird. In der Kombination der Bilder eröffnet sich eine Narration, die einen Raum für Vermutungen auftut und sich Seite für Seite aufs Neue formuliert.