Eine postkoloniale und feministische Betrachtung
Reiseberichte prägten und prägen seit dem 16. Jahrhundert Bilder und Vorstellungen von Ländern und Kontinenten, die die Leser*innen noch nie betreten hatten. Mit Exotisierung, Verfremdung und Dramatisierung bestätigten und bekräftigten sie ihre Leser*innenschaft in Überlegenheitsgefühlen und Rassismen, lösten aber auch Bewunderung und Staunen aus. Jene historischen Reiseberichte, die auf unterschiedliche Weise problematisch sind und die Binarität zwischen schreibendem Subjekt und betrachtetem Objekt bis heute festschreiben, dienten im Theorieprojekt als Ausgangspunkt, um die innewohnende europäische Perspektive zu erkennen. Anhand einer feministischen und postkolonialen Lektüre, nahmen wir den fortwährenden Einfluss des Kolonialismus auf die Reproduktion des weißen Subjekts und damit verbundene Realitäten in der Gegenwart in den Blick.