Über 13 Wochen des via Internet gemeinsam von Christoph Dreher und David Weber unterrichteten Film-und Video-/Theorie-Projekts im Sommersemesters 2020 hatten die Studierenden die Aufgabe, wöchentlich ein Videotagebuch von 7 Minuten zu erstellen, in dem sie die besondere Situation des Lebens und Studierens unter Bedingungen des Lockdowns mit den Mitteln von Handy, Tablet und Computer protokollieren, reflektieren und künstlerisch bearbeiten sollten, für jeden Tag eine Minute.
Am Ende des Semesters sind über 150, teilweise sehr persönliche Diaries zusammengekommen. An ihnen lässt sich nachvollziehen, wie sich die Auseinandersetzung mit der Ausnahmesituation entwickelt hat – das kreative Berücksichtigen oder auch Brechen der Tagebuch-Regeln, die Entdeckung von persönlichen und besonderen, manchmal kunstvollen Bildern und Formen, die Entwicklung von Methoden der Montage und des Einsatzes von Audio-Kommentaren. Die Auseinandersetzung mit Ereignissen nicht nur in der unmittelbaren Umgebung von Haus und Online-Studium, sondern auch auf den Straßen Stuttgarts und der Welt, als dort die Black-Lives-Matter-Bewegung ebenso stattfand wie Proteste gegen die Corona-Restriktionen oder die Stuttgarter Randale-Nacht.
(oben: Video-Tagebuch von Jessica Martin, KW 27)