Antimedien im digitalen Zeitalter – Antimedienmaterialistisches Manifest

2009

Fachbereich Theorie

Autor

Jan Steinbach

Art

Publikation

Studienrichtung

Fachbereich Theorie

(Massen-)Medien kommunizieren, und sie werden medienspezifisch gestaltet, um optimal zu kommunizieren. Diese Alltagssicht auf die Medien ist in vielerlei Hinsicht problematisch. Beispielsweise bleibt unklar, was »optimal« denn genau bedeutet: optimal im Sinne eines Verstehens von übermittelten Informationen durch die Rezipienten oder optimal im Sinne einer bestmöglichen Kapitalverwertung? Was, wenn in Anlehnung an Brechts Radiotheorie Massenmedien meist eben gerade nicht kommunizierten?

Dann hieße optimale Mediengestaltung – im Sinne eines dialogischen, wechselseitig offenen, »demokratischen« Kommunikationsprozesses – dass die Struktur der vorhandenen Medien zunächst umgekehrt werden müsste. In diesem Sinne sprach bereits Karl Kraus von einem »Anti- Medium«. Von diesem Begriff ausgehend, versucht Jan Steinbach sich an einer kleinen Theorie des Antimediums, wobei er an diverse kunst- und medienkritische Ansätze der historischen Avantgarde anknüpft, sich aber auch auf aktuelle Strömungen einer selbst ernannten »Kommunikationsguerilla« bezieht.

Jan Steinbach, geb. 1983, studierte Kommunikationsdesign an der Merz Akademie Stuttgart. Er lebt und arbeitet als freischaffender Designer in Stuttgart.