Aktivierende Passivität

2011

Visuelle Kommunikation

Autorin

Kristin Pfeuffer

Art

Abschlussarbeit

Studienrichtung

Visuelle Kommunikation

Betreuender Dozent

In meiner schriftlichen Diplomarbeit analysiere ich Werke dreier Performance-Künstler des 20. Jahrhunderts, welche die Passivität als ästhetische Strategie einsetzen. Ich untersuche die Wirkung der Kunstwerke auf den Rezipienten, indem ich nach dem Ereignis und der gewonnenen Erfahrung frage. Und schließlich interessiert mich, ob die konzeptuell intendierte Passivität der Performance-Künstler Vorbild für die Medien und ihre Wirkung auf den Rezipienten sein kann.

Das Pendant zur Aktivität, die Passivität wird oft sehr nihilistisch gesehen. Sie wird mit Stagnation und einer generellen Verweigerung gleichgestellt. Dabei kann der als Leere missverstandene Raum, den Passivität schafft, viele Freiheiten und Möglichkeiten bieten. Ein Ausflug in die bildende Kunst verdeutlicht die aktivierende Potenz der Passivität und wie viel Erfahrung und Erkenntnis der Mensch aus ihr schöpfen kann.

Der Begriff Passivität eröffnet ein weites Feld der Begrifflichkeit und Interpretation. Mein Interesse beschränkt sich in der Arbeit auf die aktivierende Passivität. Ich beleuchte die Frage, in welcher Form Passivität aktivierend sein kann und werfe dabei auch einen Blick in die Medien, genauer auf das Fernsehen. Mich interessieren die bisher noch wenig genutzten Möglichkeiten der Medien, dem Rezipienten eine differenziertere Sicht auf vermeintliche Realitäten zu ermöglichen und ihn somit als aktiven, selbstständigen und kritischen Teilnehmer der Medienwelt anzuerkennen.