Das Pendant zur Aktivität, die Passivität wird oft sehr nihilistisch gesehen. Sie wird mit Stagnation und einer generellen Verweigerung gleichgestellt. Dabei kann der als Leere missverstandene Raum, den Passivität schafft, viele Freiheiten und Möglichkeiten bieten. Ein Ausflug in die bildende Kunst verdeutlicht die aktivierende Potenz der Passivität und wie viel Erfahrung und Erkenntnis der Mensch aus ihr schöpfen kann.
In meiner schriftlichen Diplomarbeit analysiere ich Werke dreier Performance-Künstler des 20. Jahrhunderts, welche die Passivität als ästhetische Strategie einsetzen. Ich untersuche die Wirkung der Kunstwerke auf den Rezipienten, indem ich nach dem Ereignis und der gewonnenen Erfahrung frage. Und schließlich interessiert mich, ob die konzeptuell intendierte Passivität der Performance-Künstler Vorbild für die Medien und ihre Wirkung auf den Rezipienten sein kann.