Visuelle Praxis & Konzeption
Das Angebot richtet sich an Studierende mit eigenen Ideen für künstlerisch-gestalterische Vorhaben. Sie wählen Themen je nach ihren Interessen und Neigungen und verwenden bei der Realisierung verschiedenste Medien und Techniken der Bereiche VK, CMP und F/V. Freie und gezielte Recherche, selbstverfasste Texte und analytische Formfindung werden durch Impulse der Lehre gefordert und gefördert.
Engagement und Eigenreflexion bilden den Ausgangspunkt für Entwicklungsprozesse, die sich über ein Semester erstrecken und sich auch darüber hinaus zu einem Bachelorabschlussprojekt entwickeln können.
Visuelle Praxis & Konzeption ist ein Teilangebot im Studiengang „Gestaltung, Kunst und Medien“. „Projekt“ ist hierbei als didaktische Methode des prozessorientierten, kommunikativ handelnden Selbststudiums zu verstehen. Vertiefungsangebote mittels Theorie und experimenteller Werkstattarbeit werden individuell zugeschnitten. Kunst und Gestaltung wird als eine auf die Gesellschaft bezogene kommunikative Praxis vermittelt.
Die Lehre zielt speziell auf die Ausbildung von Autor*innen mit einem konzeptuellen Schwerpunkt und einer kritischen Haltung zu den Werkzeugen. Digitales und analoges Arbeiten greifen ineinander, jedoch nicht nach der Logik des Mainstreams oder der Softwarehersteller und der Gewohnheit, sondern vielmehr aus den Notwendigkeiten und Chancen der Form – auch der sprachlichen/textlichen heraus.
Methodisches: Die wöchentlichen Treffen dienen der Entwicklung der Artikulationsfähigkeit in der Gruppe wie auch im Einzelgespräch. Die Beratung schließt konkrete Hinweise zur Konzeption und zur Ausformulierung erster Ansätze, zu persönlichen Interessen, zu Quellen und Recherche und vor allem zum Entwerfen und Verwerfen ein. In der praktischen Anleitung wird an erster Stelle die grafische Verbildlichung von Ideen und Überlegungen unterstützt (Mindmaps und Moodboards). Zeichnen ist dabei Entwurfsmittel und/oder Disziplin. Des Weiteren kommen die wichtigsten experimentellen technischen (analogen/digitalen) Verfahren zum Einsatz, um zwei- und dreidimensionale, zeit- und interaktionsbezogene Medien wirkungsvoll einzusetzen.
Illustration und Zeichnen ist eine Kernkompetenz und wird in diesem Projektbereich als handelndes Denken und/oder als eigene Disziplin verstanden, jedoch nicht per se als Talent oder Können. Es gibt keine „schlechte Zeichnung“, jede*r kann in selbstgewählter Weise visualisieren. Das manuelle grafische Darstellen (auch digital unterstützt) ist eine Form der Spezialisierung, die – ebenso wie Typografie und Fotografie – gezielt gefördert wird. Wirkungsvolle Realisation und Publikation stellen Herausforderungen dar, die in Zusammenarbeit mit den Werkstätten und Kooperationspartnern der Hochschule bewältigt werden.
„It takes a lot of time to be a genius. You have to sit around so much doing nothing, really doing nothing.“ – Gertrude Stein –
„Der Künstler empfindet das, was die Nichtkünstler ‘Form‘ nennen, als Inhalt.“ – F. Nietzsche –
„Be strong, be wrong“ – NoMeansNo (Band)