Bilder interpretieren die Welt nicht nur, sie verändern sie: Bilder – Fotografien, Filmbilder, Gemälde, Dokumente, Skizzen, skulpturale Objekte oder Abdrücke aller Art – haben zugleich eine aufzeichnende, archivarische und eine realitätsstiftende Dimension. Sie beschreiben und erschaffen Wirklichkeiten.
Dabei bleibt der Status des Bildes selbst zumeist ungeklärt. Bilder sind Objekte in Zeit und Raum, doch haben sie stets eine unbestimmte Materialität: Entweder sie treten hinter der Dinghaftigkeit ihrer Träger – der Leinwand, der Wand, des Papiers – zurück oder sie übersteigen und suspendieren diese Dinghaftigkeit zugunsten einer eigenen, vieldeutigen Verfasstheit, die mentale und physische Prozesse gleichermaßen umfasst.