Der in der bildenden Kunst lange Zeit mit Bann belegte Modus des Theatralen hat gerade in jenen künstlerischen Filmen Konjunktur erfahren, die die Schnittstellen von sozialen und medialen Rolleninszenierungen zum Gegenstand haben.
Auffällig ist in diesem Zusammenhang eine besondere Affinität für den Topos der Probe, scheint dieser dazu angetan, die Entdifferenzierung von ‚realen’ und ‚fiktiven’ Handlungen aufzuzeigen. Die Probe tritt dabei nicht selten als eine gesellschaftskritische Modellsituation in Erscheinung, die die Einübung von Identitäten ebenso ansichtig machen soll wie institutionell und technologisch bedingte Macht- und Hierarchieverhältnisse.
Ausgehend von historischen Beispielen werden im Vortrag zeitgenössische Arbeiten vorgestellt, die im Topos der Probe zugleich eine Möglichkeit erkennen, das sich verändernde Verhältnis von Kunst und neuen Medien zu reflektieren.