Madonna, Suzie Quattro, Debbie Harry – Frauen scheinen in der Rock- und Popmusik gleichberechtigt. Tatsächlich liegt ihr Anteil in diesem emanzipatorisch so progressiv anmutenden Geschäft bei nur zehn Prozent. Das Buch „Boy Punk“ verdeutlicht, warum das so ist und zeigt, wie unterschiedlich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen und Männern in dieser Branche ist.
„Boy Punk“ analysiert die Rolle von Musikerinnen und ihre Stellung als Frau in der Gesellschaft anhand der feministischen Denkansätze von Simone de Beauvoir, Luce Irigaray und Judith Butler. Parallel dazu wird die Entwicklung der Rock- und Popmusik aufgezeigt. Wie eng der Zusammenhang ist, machen schon die Anfänge des Rock´n Roll als Ausdruck von Auflehnung deutlich: Während junge Männer die Straße und die Musik als ihr Ventil entdecken, kaufen Mädchen Platten und werden Fans. Erst im Zuge der Studentenunruhen entsteht mit Musikerinnen wie Joni Mitchell und Janis Joplin eine eigene, weibliche Variante von Kreativität, die über Patti Smith, Courtney Love, Peaches und andere bis heute weiter entwickelt wird.