Potentia Passiva

Ringvorlesungsreihe

Sommersemester 2010

Fachbereich Theorie

Kuratiert von

Kathrin Busch, Helmut Draxler

Vorlesungen

„Potentia Passiva“ lautet der Titel der öffentlichen Ringvorlesung im Sommersemester 2010 an der Merz Akademie Stuttgart. Insgesamt sieben Vorträge von Wissenschaftlern und Kunsttheoretikern beschäftigen sich mit den vielfältigen Zuständen und Formen der Passivität. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hält Kathrin Busch, Professorin für Kunsttheorie, am 18. Mai um 19.30 Uhr ihre Antrittsvorlesung zum Thema „Lob des Zögerns“.

Gemeinhin verbindet man mit dem Begriff der Kultur den gesamten Bereich menschlicher Handlungen und Hervorbringungen. Wir leben in einer Welt der scheinbar umfassenden Machbarkeit, in der aktiv zu sein deutlich mehr zählt als der Gegenpart. Das Vermeiden der Tat, das Zögern oder Zweifeln, aber auch Faulheit, zielloses Abschweifen, Schlaf und Langeweile, kurzum: die vielfältigen Zustände und Formen von Passivität scheinen kaum von gesellschaftlichem Wert – aber doch brechen sich an ihnen auf eigentümliche Weise der Anspruch auf Produktivität und Effizienz. Es sind Reflexionsformen der Kultur, die vor allem in den Künsten einen Austragungsort gefunden haben. In den Gastvorträgen soll das Vermögen des Unvermögens in den Künsten sowie der ästhetischen und politischen Theorie sondiert werden.