learning for life

Symposium

Wintersemester 2018/19

Bachelor

Kuratiert von

Ronald Kolb, Hannah Horst, Jana Thierfelder, Lukas Ludwig, Florian Model

Vorlesungen

Motiv: Florian Model

Formen des Lehrens und Lernens im dritten Jahrtausend

Aktuelle Formen der Wissensvermittlung, künstlerisches Handeln in Gruppen, strategisch-künstlerische Formen des Regierens und Forschung(sgemeinschaften)

Eine Festivalwoche der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart mit Workshops vom 5. bis 9. November 2018 und einer Abschlusskonferenz am Freitag, den 9. November 2018.

Mit Workshops von WochenKlausur (Martina Reuter, Wolfgang Zinggl), Chantal Küng, Stefan Wagner, notamuse (Lea Sievertsen, Silva Baum), Felipe Castelblanco und Verlag für Handbücher (Anna Romanenko, Björn Kühn, Oliver Kraft).
Mit Vorträgen von Edgar Schmitz, Dorothee Richter, Alistair Hudson, Judith Siegmund und einem Live-Stream-Input von Forensic Architecture.

Workshops in deutscher und englischer Sprache. Die Konferenz findet auf Englisch statt. Die Konferenz ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Formen des Lehrens und Lernens haben sich tiefgreifend verändert seit der Gründung des reformpädagogischen Projekts des Merz Bildungswerks vor 100 Jahren durch Albrecht Leo Merz. Reformpädagogische Lehre – von A.L. Merz und andernorts – wirkt aus heutiger Sicht geradezu experimentell: Sit-Ins im Freien und auf Wiesen, Ateliers als Unterrichtsräume, Austausch in freien Gruppen, und all das ohne sichtbares Curriculum.

Mit der Neugründung und Neuausrichtung der Merz Akademie seit den 1980er Jahren hat sich eine Lehrform etabliert, die gestalterisches und künstlerisches Arbeiten mit geisteswissenschaftlichen Werkzeugen kombiniert hat: Projektarbeit mit sozialen Belangen und realen Aufträgen nahe an den Themen der Cultural Studies.

Mindestens zwei grundlegende Änderungen haben sich seither vollzogen: Durch die Strukturierung und Modularisierung (bspw. durch die Bologna-Reform) hat sich das „freie“ Studieren in vielen künstlerisch–gestalterischen Studiengängen sicherlich erschwert. Und die unter dem Begriff Digitalisierung versammelte Beschreibung eines gewaltigen Transformationsprozesses hat nicht nur die Arbeitswelt grundlegend verändert, sondern auch das Verhalten der Einzelnen untereinander, Institutionen und Wissen gegenüber. Beide angesprochenen Änderungen beschreiben eine mögliche Auflösung von gemeinschaftlichen Formen des Lernens.

Vor diesem Hintergrund greift die Konferenz „learning for life“ wichtige Aspekte aktueller Strategien des Lernens und Lehrens heraus. Sie soll Anstoß geben, über aktuelle und zukünftige Formen des Lernens und Lehrens zu reflektieren. All diese Dinge müssen zwangsläufig vor dem Hintergrund des überall zu verzeichnenden Rechtsrucks und der Infragestellung längst etablierter demokratischer Werte überdacht werden. Aus diesem Grund greifen die Workshops dezidiert demokratische, kritische und emanzipatorische Themen von Lehr- und Arbeitsmethoden auf.