Cinema Expanded Film / Video <> Kunst <> Internet

Ringvorlesungsreihe

Wintersemester 2011/12

Film und Video

Kuratiert von

Christoph Dreher, Jan Peters

Vorlesungen

Die Beziehungen von Kunst und Bewegtbildmedien sind aktuell besonders interessanten und bedeutenden Veränderungs- und Remedialisierungsprozessen unterworfen. In den Bereichen von Film und zeitgenössischer Kunst findet inhaltlich und formal ein reger Austausch von Herangehens- und Arbeitsweisen statt. Immer zahlreicher werden hybride Werke im Grenzbereich zwischen Kunst und Kino – sowohl in ihrer Umsetzung als auch in ihrer Auswertung. Die Urheber lassen sich nicht mehr länger in den Kategorien Filmemacher oder Künstler einfangen. Auch die kategorische Unterteilung in Film oder Videokunst sowie die in Spiel-, Dokumentar- oder Experimentalfilme erscheint überholt.

 

 

Damit verbunden ist auch eine Veränderung der Aufführungsorte: vom Kinosaal in die Museen und Galerien sowie zunehmend auch öffentliche Räume, Hausfassaden etc., die mittels immer leistungsfähigerer beweglicher Projektoren bespielt werden. Zudem spielen bestimmte Plattformen im Internet eine wachsende Rolle bei der Produktion und Zur-Verfügung-Stellung künstlerischer Bewegtbildformate. So entwickelt sich ein Genre wie das Musikvideo, schon längst nicht mehr nur kommerzielles Vehikel, sondern oft eminent künstlerisch-experimentelles Genre, zunehmend ausgehend von und ausgerichtet auf seinen primären Rezeptionsort – das Internet.

Prof. Christoph Dreher

Dazu kommt eine Re-politisierung in der Kunst (und im Kino) die zur Folge hat, dass die traditionell dem Film zugeordnete Form des „Dokumentarischen“ verstärkt in der Kunst zum Einsatz kommt (siehe „Dokumenta X“) und im Gegenzug „künstlerische Ansätze“ in den Dokumentarfilm (siehe „Performing Documentary“).