Filmgeschichte als Hausapotheke

Eva Trobisch

Veranstaltungsreihe

Film – Hi(s)- / Her- Story

Studienrichtung

Film und Video

Ort & Zeit

Di, 18. Jun 2019, 19:30 Uhr

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Nach welcher Arznei ich greife, hängt immer von der Phase ab, in der ich mich befinde. So waren während der Assistenzjahre in deutschen Fernsehproduktion, die Filme die richtige Medizin, die weit entfernt von klassischen Produktionsabläufen entstanden, um viel des Gelernten auch immer wieder zu verlernen. Angetrieben von der Sehnsucht nach einer anderen Unmittelbarkeit, die so schnell erstickt in getakteten Dispositionen und festgelegten Shortlisten.

Innerhalb des Drehbuchstudiums habe ich plötzlich Filme minutiös analysiert, die ich für ihre feinen Dramaturgien oder kühnen Strukturen verehrt habe. Nur um danach wieder ins Gegenteil auszuschlagen und fiebrig nach Filmen zu suchen, in denen das Drehbuch eine völlig zu vernachlässigende Rolle spielt. Filme, die beim Drehen entstehen, Filme, die ich mehr als Aggregatzustand beschreiben würde, denn als Geschichte. Und so bleibt das Filmschauen wie Machen für mich ein stetiges Suchen nach den gerade passenden Ingredienzen, der richtigen Dosierung und dem Pendeln zwischen sinnlichem Rausch und geistiger Schärfe.

Plakatgestaltung: Julia Scheller, Motiv: photo of bloody red moon