Über die mediale Un/Darstellbarkeit geschichtlicher Gewalt
Ausgehend von Walter Benjamins negativem Zeitbegriff diskutierte das Seminar, inwiefern Design, Fotografie und Film qua Montage, Kritzeln, Kadrierung, alogischem Schnitt und diskontinuierlicher Diegese geeignet sind, die Dimensionen historischer Gewalt zu visualisieren, die sich aufgrund ihrer Extremität unablässig der Visualisierung entziehen. Die Ausgangsfrage lautete, inwiefern Typografie und technische Bildmedien einen Wahrnehmungsraum eröffnen, der uns das Optisch-Unbewusste, das Verdrängte und Unheimliche gesellschaftlicher Herrschaft aufschließt. Anhand der Kontroversen über die Un/Darstellbarkeit der Shoah, der kolonialen Genozide, des postimperialen war on terror analysierte das Seminar Analogien zwischen Trauma- und Medienbild, zwischen dem traumatischen Entzug der Bilder und den Bildern traumatischen Entzugs.