Eine Genealogie der Biopolitik kann nur über die Untersuchung jener Macht- und Wissenstechniken geschrieben werden, die dasjenige Leben durchdringen, das Foucault zufolge zum Gegenstand biopolitischer Macht wird. Dabei wird das Leben jedoch nicht als gegebene Entität, biologische Essenz oder vitalistisches Prinzip verstanden, sondern vielmehr als ein Korrelat von Macht- und Wissenstechniken, die „das Leben“ zuallererst hervorbringen. Ausgehend von dieser Feststellung nimmt der vorliegende Band jenen Lebensbegriff in den Blick, der Foucaults Begriff der Biopolitik zugrunde liegt und der in zeitgenössischen Interpretationen zumeist vernachlässigt wird.