Wer Macht hat, hat auch Verantwortung. Die Macht von Designern besteht darin, über Funktion, Material, Produktionsweisen und den Einsatz von Ressourcen zu entscheiden, Bedürfnisse zu wecken oder zu befriedigen und Informationen zu transportieren. Damit einher geht auch eine kulturelle, soziale und ökologische Verantwortung.
Dies ist der Ausgangspunkt von Bjørn Küenzlens fesselnder Analyse des Spannungsfeldes zwischen Design und Verantwortung. Mit Blick auf die letzten 150 Jahre untersucht er den Stellenwert von Verantwortung innerhalb der wichtigsten Design-Ideologien, etwa im Deutschen Werkbund, am Bauhaus oder an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Küenzlen zeigt auf, dass Design trotz wachsender Konsumkritik heute immer noch vor allem ein Werkzeug der Industrie ist.